3 Survival Kits unter 30 €

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Hochwertige Survival Kits im Vergleich: Zahlreiche Hersteller bieten sogenannten “Survival Kits” oder “Notfall-Sets” an, die für den Notfall in der freien Natur entworfen sind. Sie bestehen aus 10-15 unterschiedlichen Werkzeugteilen, die kompakt in einem kleinen, wasserdichten, stabilen Koffer verpackt sind und in der Regel unter 0,5 kg wiegen. Aber taugen günstige Survival Kits eigentlich auch was?

Hochwertige Survival Kits sollten sich intuitiv bedienen lassen, robust und leicht verstaubar sein.

Die Antwortet lautet: “Ja, aber…”

Stellt euch vor, ihr wohnt in einer WG und habt ein 10 qm Zimmer, das ihr einrichten wollt. Ihr müsst euch zwischen einer Schlaf-Couch und einem richtigen Bett entscheiden und ihr wiegt Vor- und Nachteile gegeneinander auf: Eine Schlafcouch ist zum Schlafen unbequem, dafür ist sie platzsparend; ein Bett hingegen ist bequem zum Schlafen, nimmt aber zu viel Platz weg, hat keine Rückenlehne und ist weniger geeignet für Besucher. Viele Couch-Hersteller geben auch offen zu, dass sich eine Schlafcouch nicht für den Dauergebrauch eignet. Dem kann ich voll und ganz zustimmen.

Und so ähnlich wie mit einer Couch ist es auch mit den Survival-Kits. Es geht hauptsächlich darum, Werkzeug für den Notfall bzw. zum Überleben bereit zu haben, das sich möglichst praktisch im Rucksack verstauen lässt.

Individuelles Survival Kit selbst zusammen stellen

Wenn ihr euch ein Survival Kit individuell selbst zusammenstellen möchtet, werdet ihr euch etwas Zeit nehmen müssen, um gute kompakte Werkzeugteile und einer passenden Aufbewahrungsbox finden zu können.

Dafür seid ihr flexibler in der Auswahl der Einzelteilen und könnt selbst bestimmen, bei welchen Artikeln ihr auf besonders hohe Qualität achten wollt. Empfehlenswert wäre das, wenn ihr tatsächlich längere Zeit in der Wildnis verbringen wollt und ihr das Werkzeug ständig in Gebraucht haben werdet.

Für eine individuelle Zusammenstellung spricht auch, wenn euch nur einzelne Teile fehlen, wie z.B. eine Rettungsdecke oder ein Feuerstahl. Denn gute Messer und Taschenlampe werden die meisten Wanderer wahrscheinlich schon haben.

3 Survival-Kits im Test

Die 3 vorgestellten Survival Kits eigenen sich für den Notfall oder für den gelegentlichen Gebrauch. Sie eignen sich außerdem noch hervorragend als Geschenk an kleine Pfadfinder und Welt-Entdecker. Bitte vergesst nicht, dass ein Survival Kit kein Spielzeug ist und nur unter Aufsicht in Kinderhänden gelangen sollte.

Verglichen werden nachfolgende die Top 3 der beliebtesten Survival Kits von Unigear, Halcent und Cliff & Cliff, die sich in der Praxis großer Beliebtheit erfreuen und vielfach einsetzbar sind.

Nutzerbewertung
4.5/5
Unigear Survival Set

Inhalt: Das Unigear Survival Kit enthält Metallpfeife, Feuerstahl, Kugelschreiber mit Glasbrecher, LED Taschenlampe, Klappmesser, kleines Schlüsselanhängerlicht, Kompass, Karten-Multitool und Box. 

Das Unigear Survival Kit ist verfügbar im 10 in 1 oder 12 in 1 Design.

Vorteile & Nachteile: Unigear Survival Kit

Halcent Survival Kit

Nutzerbewertung
4.3/5
Halcent Survival Set

Inhalt: Feuerstein, Rettungsdecke, Karten-Multitool, Kompass, Signalpfeife, Seilsäger, Taschenlampe, Klappmesser, wasserdichte Box usw. 

Vorteile & Nachteile: Halcent Survival Kit

Cliff&Cliff Survival Kit mit EBooks

Nutzerbewertung
4.6/5
Cliff&Cliff Survival Kit

Vorteile & Nachteile: Cliff&Cliff Survival Kit

Die Survival-Sets im Vergleich

UnigearHalcentCliff & Cliff
Anzahl Werkzeugteile121410
Artikelgewicht (g)333420399
Abmessungen
16 x 9,5 x 4,5cm
16 x 10,7x 5,1 cm
17 x 12 x 4,5 cm
Batterien inbegriffenneinneinnein
Batterien-TypAAn. a.AA
Aufbewahrungsboxwasserdichtwasserdicht
wasserabweisend
Signalpfeifejajaja
Rettungsdeckejajaja
Kugelschreiberjajaja
Kompassjajaja
Klappmesserjajaja
Feuer-WerkzeugFeuerstahlFeuersteinFeuerstein
Taschenlampejajaja
Kartenmultitooljajaja
Parachute Cord inkl. Mini-Kompass
Jajaja
Mini-Säge (Laub, Draht)jaJaja
Bedienungsanleitungenneinneinja

Fazit: Das beste Survival Kit

Alle 3 Kits sind sehr gut ausgestattet und für die gebotene Qualität unschlagbar günstig. Die einzelnen Tools sind hochwertig verarbeitet, durchdacht zusammengestellt und funktionieren sehr gut.

Wie die Tabelle oben zeigt, gibt es keine wesentlichen Unterschiede in der Zusammenstellung der Kits.

In den Kundenbewertungen findet man auch durchweg positive Berichte über die Qualität der Einzelteile. Was mir immer wieder auffällt ist, dass die drei getesteten Sets an Kleinigkeiten wie z. B. bei Batterien sparen. Auch das muss ja nicht sein.

Ich bin immer etwas enttäuscht, wenn ich merke, dass beim Auspacken einem Produkts etwas “fehlt”, auch wenn es nur die Batterie oder ein Kabel ist. Von Survival Kits erwartet man aber, dass sie ab Werk schon vollständig und einsatzfähig ausgeliefert werden, oder?

Warum würde ich das Survival Kit Cliff & Cliff wählen?

Ich persönlich finde das Set von Cliff & Cliff am besten, da man sich hier die Mühe gemacht hat, Anleitungen mitzuliefern. Es ist nicht besonders schwer, sich Anleitungen aus dem Internet zusammen zu suchen, aber im Notfall fehlt die Zeit, um nach entsprechenden Anleitungen im Internet zu suchen. 

Wenn der Hersteller ein Interesse an den Bedürfnissen des Kunden zeigt und dem Kunden hilft seine Produkte zu benutzen, dann gefällt mir das, ich vertraue ich ihm mehr als den anderen Herstellern und kaufe lieber bei ihm ein.

Tipp

Ein Kit sollte unbedingt mal selbst in der Praxis benutzt werden. Denn was nutzt ein umfangreiches Survival-Kit, wenn man nicht weiß, wie man im Notfall damit umgehen soll?

Deswegen einfach mal beim nächsten Waldspaziergang mitnehmen, ruhig wenn es dämmert oder feucht ist, und die einzelnen Tools mal ausprobieren. 

Wie benutzt man die Survival Kit Tools?

Signalpfeife

Sei laut, wenn du in einer Notsituation bist! Wenn du dich verletzt oder dich selbst verteidigen musst, dann kannst du selbst nicht so laut schreien, wie eine gescheite Stahlpfeife (z.B. Fenix NW20) tönen kann.

Mit 120 dB Lautstärke kannst du im Umkreis von mehreren Hundert Metern leicht auf dich aufmerksam machen und eventuell Angreifer vertreiben. Der Vorteil ist auch, dass du fürs laute Pfeifen viel weniger Energie brauchst als beim zehrende Schreien oder Rufen. Deswegen gehört so eine kleine Pfeife in die Grundausrüstung von Wanderern, Gleitschirmfliegern, Skifahrern und Bootfahrern.

Rettungsdecke

Wenn man überleben will, gilt es als erstes, die Körperwärme zu erhalten. In 10 von 12 Monaten im Jahr kühlt es nachts so weit ab, dass bei einer Übernachtung im Freien die lebensbedrohliche Unterkühlung droht.

Die Rettungsdecke ist wasserdicht und besteht aus 2 fest miteinander verbundenen Schichten. Die eine Schicht besteht aus einer reißfesten goldreflektierenden Poliesterfolie, die andere aus Aluminium. leider isoliert die Folie nicht gegen Außenkälte, sondern bildet ein Wärmepolster mit Hilfe der eigenen Wärmeausstrahlung.

Um die Körperwärme zu erhalten, wickelt man sich selbst oder die hilfsbedürftige Person vollständig in die folienartige Rettungsdecke ein. Dabei spielt es keine Rolle, welche Seite nach innen bzw. nach außen zeigt. Es ist nur wichtig, die Seite zu wählen, die am besten von weitem gesehen werden kann, z. B. im Schnee lieber Gold.

Übrigens sind Rettungsdecken äußerst günstig und finden zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten, z. B. als Regenschutz im Wald, diagonal oder längst über einem Seil ausgebreitet. (Siehe auch Notfallunterkunft ohne Werkzeug bauen – 2 Anleitungen)

Kompass

Mit einem guten Kompass kannst bestimmen, in welche Richtung du dich bewegen willst. (Himmelsrichtung, Navigations-Kurs, Peilrichtung). Ganz hervorragend wäre es aber, wenn du dazu noch eine passende regionale Wanderkarte im Maßstab 1:50000 hättest. Aber wer einen Kompass richtig lesen kann, verläuft sich zumindest nicht.

Normal richtet sich die Kompassnadel nach dem Erdmagnetfeld aus und zeigt in Nord-Süd-Richtung. Bei einem Kompass zeigt die Nadel in Richtung magnetischer Norden. Dies entspricht aber nicht immer dem geographischen Nordpol. Die Werte können je nach Position und Magnetfeld um bis zu 180° abweichen. Wer in den Alpen unterwegs ist, braucht sich allerdings keine Gedanken machen, da beträgt die Abweichung nur 2-5°. (Quelle)

Kompass lesen erfordert ein bisschen Theorie- und Praxisübung. Eine kostenlose ausführliche Anleitung findet ihr hier.

Multifunktionaler taktischer Kugelschreiber

Meisten haben solche taktische Kugelschreiber mehr als nur die Schreibfunktion. Sie erinnern teilweise an das Spezialwerkzeug von James Bond, da sie sich schnell und einfach in z. B. eine Waffe verwandeln lassen. Die meisten Kugelschreiber haben eine integrierte Glasbrecherspitze aus Stahl, mit dem man – wie der Name schon sagt – Glas brechen oder sich selbst verteidigen kann.

Man kann mit dem taktischen Kugelschreiber auch Nachrichten hinterlassen oder sich selbst Notizen machen, auch wenn gerade kein Papier zur Hand ist. Ein Stift hilft einem in der Wildnis, wenn man z.B. etwas planen möchte, oder berechnen, zählen oder bauen möchte und Markierungen machen möchte.

Klappmesser

Das Material der Klingen variiert je nach Preisklasse. High-End Messerklingen fürs “Bushcrafting” bestehen aus scharfem, bruchfestem Stahl unterschiedlicher Variationen: Kobaltstahl (CoS), Niolox-Stahl oder Teflo-beschichtetem Stahl. Auch sehr wichtig ist es, dass die Klinge feststehend ist. Klappmesser bieten nicht genügend Stabilität und Sicherheit für wirklich hohe Belastungen, deswegen würde ich davon eher abraten.
 
Auch der Griff muss rutschfest sein und viel Widerstand bieten. Wer etwas “Richtiges” haben will, kann auch taktische oder militärische Messer benutzen. Ein Bushcraft-Messer ist im Notfall absolut unerlässlich kann vielfältig eingesetzt werden:
  • kleinere Äste geschnitten und spitzen,
  • Kabel, Seile durchschneiden,
  • Gemüse und Obst zubereitet
  • im Notfall ein Fisch oder ein Hase schlachten und ausnehmen.

Feuer-Werkzeug

Ein Feuerstahl ist ein langlebiges, robustes Werkzeug, mit dem man auch bei Regen draußen ein Feuer entzünden kann. Es hält mehrere tausend Anwendungen.

Vorbereitung

  • Bereite ein paar trockene Späne, ein Taschentuch, Küchenkrepp oder einen leicht entzündlichen Wattebausch vor.
  • Als natürliche Beschleuniger eignen sich besonders feiner Abrieb von Birkenrinde (Vorraussetzung: scharfes Messer!)
  • Bei schwer entzündlichen Materialien reibst du mit einem scharfkantigen Schaber ein paar Materialflöckchen vom Feuerstahl ab und verteilst diese auf gut brennbaren Holzspänen oder Watte.

Feuer mit Feuerstahl und Schaber machen

  • Richte den Stab nach unten aus
  • halte ihn ca. eine Handbreite vom Spänehaufen entfernt, damit die Funken gleich genug Platz haben, um zu regnen
  • Ziehe die Schaber-Kante mit etwas Druck und Schwung über den Metallstab, bis Funken regnen.
  • Die dabei entstehende Hitze liegt bei bis zu 3000°C

Taktische Taschenlampe

Kannst du im Dunkeln ein Zelt aufbauen oder Holz suchen gehen? Wer es richtig hell haben will, der braucht mindestens 1000 Lumen. Und richtig genial wäre es noch, eine robuste, möglichst wasserdichte Taschenlampe zu haben, die man auch draußen ohne Stromversorgung wieder aufladen kann.

Das geht mit einer taktischen Taschenlampe, die sich per USB aufladen lässt und einer solarbetriebenen Powerbank. Damit hast du immer Licht und bist völlig unabhängig vom Stromnetz. Die Powerbank sollte aber in regelmäßigen Abständen (ca. alle 2-3 Monate) aufgeladen werden, genauso der Akku der Taschenlampe.

Kartenmultitool

Die meisten Kartentools kommen in Kreditkarten-Größe daher und enthalten unterschiedliche praktische Anwendungsmöglichkeiten.

Man sieht es ihnen nicht direkt an, aber das sind richtige Allrounder mit den typischen Funktionen, wie:

  • Sägeblatt
  • Schraubendreher
  • Dosenöffner
  • Flaschenöffner
  • Ringschlüssel
  • Gabelschlüssel
  • Flügelmutternschlüssel
  • Schmetterlingsschlüssel
  • Lineal
  • Winkelmesser
  • Messerklinge
  • Richtungsanzeiger

Erst in der Not wird sich herausstellen, welche Funktionen man nutzen kann – und man kann sehr kreativ werden, wie das Demo zeigt. Besonders wichtig ist es auch hier, dass das Material stabil und robust ist, sonst ist es nutzlos.

Parachute Cord Armband

Es gibt unterschiedliche Typen dieser Armbänder, erfüllen aber alle den gleichen Zweck. Sie können als Schmuck getragen werden, aber im Survival-Modus hat Schmuck eher eine untergeordnete Rolle. Der Zweck eines geflochtenen Paracords ist es vor allem Platz im Gepäck zu sparen und schnell griffbereit zu haben, ohne die Schnur erst einmal ewig lang zu entwirren.

Kann man fertig geflochten kaufen oder in ca. 30 Minuten selbst eins flechten, wenn man geschickt ist und etwas Geduld hat.

Benötigt werden:

  • 1 Kernmantelseil aus Nylon (7 Stränge aus vielen geflochtenen Fäden), ursprünglich beim amerikanischen Militär im Zweiten Weltkrieg als Fallschirm-Fangleine im Einsatz
  • 2 hohle Nägel, aber wahrscheinlich würde es auch 2 normale Nägel tun.
  • Maßband/Lineal
  • Feuerzeug
  • Schere

Keine Angst, es sieht nur zu Beginn kompliziert aus, aber mit ein bisschen Übung wirst du es auch schnell hinkriegen.

Mini-Säge

Zweckmäßig, gut verstaubar und funktional sollte sie sein. Was eher an ein Springseil erinnert, ist eine Mini-Handkettensäge, die
theoretisch in jede Handtasche passt.

Durch Zug und Druck können mit so einer Säge auch kleinere Bäume und dickere Äste durchgesägt werden. Die Zähne sind aus stabilem Carbon-Stahl. Der Nachteil gegenüber einer Spannsäge ist, dass man für die Anwendung zwingend 2 gesunde Hände braucht.

Siehe auch den Artikel zu den 13 Dingen, die du im Notfall wirklich brauchst: https://outdooray.de/survival-liste/

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